Universitäten wehren sich gegen Trumps „Big, Beautiful Bill“, das die Finanzierung der Hochschulbildung bedroht

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Les universités ripostent alors que le « Big, Beautiful Bill » de Trump menace le financement de l’enseignement supérieur
Foto: Cassandra Klos/Bloomberg

In Erwartung der voraussichtlichen Verabschiedung von Donald Trumps „Big, Beautiful Bill“ durch den Senat in den kommenden Wochen haben US-amerikanische Universitäten eine energische Lobbyoffensive in letzter Minute gegen eine geplante Steuererhöhung gestartet.

Das zentrale Haushaltsgesetz des Präsidenten sieht vor, die Steuern auf Universitätseinnahmen aus Stiftungsinvestitionen – je nach Größe des Fonds und der Studierendenschaft – von derzeit 1,4 % auf bis zu 21 % anzuheben.

Warum wehren sich Elite-Universitäten wie Harvard und Princeton?

Mehrere renommierte Hochschulen, darunter Princeton und Harvard, fordern stattdessen eine Vorschrift, wonach jährlich mindestens 5 % ihres Stiftungsvermögens ausgegeben werden müssen. Dies würde sie den Auflagen privater Stiftungen angleichen, die diese erfüllen müssen, um ihren steuerfreien Status zu behalten.

Universitäten investieren ihre Stiftungsvermögen, um daraus u.a. Lehrangebote, Stipendien, Forschungsprojekte und Gehälter zu finanzieren. Bei Harvard, das einen Fonds von 53 Milliarden US-Dollar verwaltet, machen Anlageerträge fast ein Drittel der Einnahmen aus und sind damit die größte Einzelquelle der Hochschule.

Laut dem Gemeinsamen Steuerausschuss des Kongresses würde die Steuererhöhung dem Staat über zehn Jahre rund 6,7 Milliarden US-Dollar einbringen. Sie ist Teil einer Reihe von Maßnahmen der Trump-Regierung gegen US-Eliteuniversitäten, die laut eigenen Angaben linker Voreingenommenheit und Antisemitismus entgegentreten will. Haushaltskürzungen, die Einschränkung von Visa für internationale Studierende und die Gefährdung von Akkreditierungen zählen dazu.

Harvard verklagt die Regierung – und investiert in Lobbyarbeit

Harvard hat die Regierung verklagt, um einige der Maßnahmen zu stoppen. Gemeinsam mit anderen Institutionen investierte die Universität erheblich in Lobbyarbeit gegen die vorgeschlagene Steuer.

Wie viel Lobbyarbeit leisten die Universitäten?

Eine Analyse der Financial Times zeigt, dass die Lobby-Ausgaben der 100 führenden Universitäten im ersten Quartal dieses Jahres auf über 10 Millionen US-Dollar gestiegen sind – rund 31 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres vor Trumps Wahl.

Vor allem Ivy-League-Universitäten geben große Summen für Lobbyarbeit aus, um Fördermittel, Stipendien und Stiftungen zu sichern. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch höher liegen. Der bekannte Lobbyist Jeff Miller von Miller Strategies wurde im ersten Quartal 2025 beauftragt, Northwestern, Johns Hopkins und Cornell zu vertreten – seine Honorare sind jedoch noch nicht bekannt.

Harvard meldete im ersten Quartal Ausgaben von 340.000 US-Dollar für interne und externe Lobbyarbeit – mehr als doppelt so viel wie im selben Zeitraum 2024. Die Universität hat hierfür auch Ballard Partners engagiert, eine einflussreiche Lobbyfirma mit Verbindungen zum Weißen Haus.

Yale gab 280.000 US-Dollar aus – ein Anstieg von 56 % im Vergleich zum Vorjahr. Columbia vervierfachte seine Ausgaben auf 520.000 US-Dollar allein im ersten Quartal. Ob sich diese Investitionen langfristig auszahlen werden, bleibt abzuwarten.

Research Staff

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