Ein ehemaliger Trump-Anwalt übernimmt das Ruder: Einer der persönlichen Anwälte von Präsident Donald Trump steigt nun ebenfalls in die Lobbybranche ein. Jim Trusty, gemeinsam mit dem erfahrenen Glücksspielanwalt Jeff Ifrah – Gründer der Kanzlei Ifrah Law, bei der Trusty in den letzten acht Jahren tätig war – gründet NexusOne Consulting. Die neue Firma wird Kunden im aufstrebenden Technologiesektor zu Entwicklungen in der Regulierung sozialer Medien, Künstlicher Intelligenz (KI) und Kryptowährungen beraten.
Neben seiner Rolle als Unterstützer Trumps während der Ermittlungen von Sonderermittler Jack Smith zu geheimen Dokumenten und Trumps mutmaßlichen Versuchen, die Wahl 2020 zu untergraben, leitete Trusty Trumps juristisches Team mit Sitz in Washington D.C. zwischen den Amtszeiten. Nachdem Trump 2023 in der Dokumentenaffäre angeklagt wurde – ein Verfahren, das wie auch der Vorwurf der Wahlbehinderung später fallengelassen wurde – verließ Trusty das Anwaltsteam des ehemaligen Präsidenten. Ein weiteres erfahrenes Mitglied von Trumps juristischer Mannschaft, Evan Corcoran, arbeitet derzeit bei Brownstein Hyatt Farber Schreck.
Ifrah, ein ehemaliger Bundesanwalt, ist mittlerweile ein gefragter Rechtsbeistand für Themen rund um Sportwetten und die Glücksspielindustrie. Er war zudem Mitbegründer der iDevelopment and Economic Association, einer Interessenvertretung der Glücksspielbranche. In einem Interview sagte Ifrah, dass Trump nach seinem Wahlsieg im November begonnen habe, sich zu fragen: „Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass ein ehemaliger Mandant jetzt im Weißen Haus sitzt?“
Laut Ifrah besteht das Ziel von NexusOne darin, „unsere Kunden aus den Bereichen Krypto, KI und digitale Technologien durch unsere Verbindungen zum Weißen Haus und zur Exekutive aktiv in politische Entscheidungsprozesse einzubringen“. Er verwies auf das Versprechen der Trump-Regierung, eine historische KI-Politik zu erlassen, und auf deren Rückzug von der aggressiven Krypto-Durchsetzungspolitik der Biden-Ära – eine Haltung, die laut Ifrah viele seiner bisherigen Krypto-Klienten verdrängt habe.
„Es schien, als gäbe es jetzt eine echte Möglichkeit, unsere Mandanten auf eine neue Art zu vertreten – anders als in der Vergangenheit“, erklärte Ifrah weiter. Bisher sei der Ansatz reaktiv oder defensiv gewesen, nun solle er proaktiv gestaltet werden. NexusOne plane zudem, sich mit Themen wie Drohnen, Prognosemärkten, Datenschutz und sozialen Medien auseinanderzusetzen – zusätzlich zu Kryptowährungen und Künstlicher Intelligenz. Ross Branson, früher Lobbyist für Saildrone und Mitarbeiter im Handelsministerium unter der ersten Trump-Regierung, wird Geschäftsführer der neuen Firma.