Lobby der Erneuerbaren wehrt sich gegen Senatsvorschlag zur Kürzung von Klima-Anreizen

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Renewable lobby pushes back on Senate proposal cutting climate incentives
Credit: Timothy Cama/POLITICO's E&E News

Die führende Lobbyorganisation der Solarbranche veranstaltete eine Kundgebung im Schatten des Kapitols – nur einen Tag, nachdem der Finanzausschuss des US-Senats den Text eines neuen „Megagesetzes“ veröffentlicht hatte, das Steuervergünstigungen für die Entwicklung erneuerbarer Energien stoppen würde.

Führungskräfte und Lobbyisten der Branche versuchen derzeit fieberhaft, einen Teil der im Inflationsbekämpfungsgesetz („Inflation Reduction Act“) der Demokraten von 2022 enthaltenen Steuererleichterungen für Energie zu retten. Bereits im letzten Monat verabschiedete das Repräsentantenhaus das „One Big Beautiful Bill Act“, das viele dieser Vergünstigungen drastisch kürzen würde. Auch der aktuelle Gesetzesentwurf des Senats verspricht keinen besseren Ausgang für Solar- und Windkraftprojekte.

Bevor sie sich mit Senatoren und deren Beratern trafen, organisierte SEIA (Solar Energy Industries Association) eine Protestaktion, an der Mitarbeiter und Führungskräfte aus Dutzenden Unternehmen teilnahmen. Es war bereits der neunte Lobbytag der Gruppe in diesem Jahr.

Wie würde das neue Gesetz Klimaanreize für Erneuerbare beeinflussen?

Studien von Interessenvertretungen und Branchenverbänden warnen vor den potenziell negativen Auswirkungen des Gesetzes auf Projekte und Arbeitsplätze – insbesondere in republikanisch regierten Regionen. Führende Republikaner haben angekündigt, ihr Paket zu Steuern, Energie und Grenzausgaben weiter zu überarbeiten, sodass die tatsächlichen Auswirkungen des Gesetzes noch ungewiss sind.

Viele Unternehmen und Organisationen hofften, dass Republikaner und Ex-Präsident Donald Trump aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Klimaanreize weniger aggressiv gegen diese vorgehen würden.

Wie reagieren Lobbygruppen auf den Rückbau der Steuervergünstigungen?

Laut Mike Carr, Lobbyist bei Boundary Stone Partners und Berater für Unternehmen aus der Solar-, Batterie- und verwandten Industrien, war das Gesetz des Repräsentantenhauses ein Weckruf. Auch andere große Interessensgruppen wie der American Council on Renewable Energy und die American Clean Power Association setzen sich aktiv für die Erhaltung der Energie-Subventionen ein.

Zwar zeigte sich das Edison Electric Institute dankbar für die Bemühungen des Finanzausschusses, machte aber zugleich deutlich, dass aus seiner Sicht weiterhin Verbesserungsbedarf bestehe.

Besonders kritisch sieht der Ausschuss die Fassung des Repräsentantenhauses – insbesondere in Bezug auf die Übertragbarkeit der Steuergutschriften, die kurze Laufzeit der Vergünstigungen und die strengen Anforderungen an die Herkunft der Materialien. Zwar unterstützen große Unternehmensverbände wie das American Petroleum Institute und die US-Handelskammer (U.S. Chamber of Commerce) grundsätzlich die Bemühungen der Republikaner im Kongress, doch sie setzen sich auch dafür ein, bestimmte Steuervergünstigungen – etwa für Kohlenstoffabscheidung oder Wasserstoff – zu verlängern.

Wer sind die neuen Lobbyisten für saubere Energie?

Aus bei Kongressbehörden eingereichten Unterlagen geht hervor, dass in den letzten Monaten zahlreiche Unternehmen und Verbände neue Lobbyisten engagiert haben, um sich für ihre bevorzugten Klimaanreize einzusetzen. Dazu gehören:

  • Clean Energy Buyers Association
  • Hydrogen Jobs Now Coalition
  • Batterie-Recyclingunternehmen Ecobat
  • Chemiekonzern Johnson Matthey
  • Batteriekonzern Energizer Holdings

Besonders kritisiert wurde von der rechtsaußen angesiedelten House Freedom Caucus, dass Energizer ein Team demokratischer Lobbyisten vom Washington Council Ernst & Young engagiert hat.

Research Staff

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