Berichte, wonach Präsident Donald Trump möglicherweise ein luxuriöses Flugzeug als Geschenk von der katarischen Regierung erhält, haben das Interesse an den Verbindungen der Generalstaatsanwältin Pam Bondi zu Katar neu entfacht. In den Jahren 2020 und bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 verdiente Bondi monatlich 115.000 US-Dollar als ausländische Lobbyistin für das Land Katar.
Trumps nächste Reise in den Nahen Osten, bei der auch ein Besuch in Katar geplant ist, könnte weitere Informationen liefern oder neue Kontroversen auslösen. Während die Regierung mit rechtlichen Formalitäten und öffentlicher Prüfung im Hinblick auf möglichen ausländischen Einfluss und ethische Grenzen zu kämpfen hat, dürften Bondis frühere Interaktionen mit Katar weiterhin Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
In dieser Funktion vertrat sie die Interessen Katars vor dem Kongress. Zudem hatte sie eine zweite Lobbyistenstelle bei Ballard Partners, einer Firma mit Sitz in Washington, D.C., wo sie katarische Interessen sowie mehrere Konzerne, darunter Amazon, vertrat. Im Januar brachten demokratische Mitglieder des Justizausschusses des Senats ihre Verbindungen zu Katar zur Sprache und warfen Bondi vor, diese nicht offengelegt zu haben.
Diese rückten erneut ins öffentliche Interesse, als bekannt wurde, dass die katarische Regierung dem Präsidenten möglicherweise ein Flugzeug schenken wolle – bekannt als “schwimmender Palast” – zur “vorübergehenden Nutzung als Air Force One”.
Stellt Bondis Lobbyarbeit für Katar einen Interessenkonflikt dar?
Die 400 Millionen US-Dollar teure Boeing 747-8, die Katar Trump schenken will – der sogenannte „fliegende Palast“ – wirft neue rechtliche Fragen hinsichtlich der Angemessenheit und Legitimität solch ausländischer Regierungsgeschenke auf.
Bedenken über ausländischen Einfluss auf höchster Regierungsebene wurden durch Bondis frühere Tätigkeit als Lobbyistin für Katar verschärft – eine Erfahrung, die sie in ihre Rolle als Generalstaatsanwältin eingebracht hat. Zudem wirft Bondis Verbindung zu Katar die Frage auf, ob sie in der Lage sein wird, wirksam zu untersuchen, ob die Annahme dieses Jets legal ist – immerhin soll sie als oberste juristische Instanz der Vereinigten Staaten agieren, nicht nur im Interesse des Präsidenten.
Das US-amerikanische und das katarische Verteidigungsministerium verhandeln derzeit über die vorübergehende Überlassung des 747-8 Jets, der als luxuriös und technologisch hochmodern beschrieben wird, für die Nutzung durch den Präsidenten. Laut NBC News soll die US Air Force die Kosten für den Transfer und die Umrüstung des Flugzeugs tragen. Nach dem Ende der Präsidentschaft soll das Flugzeug an die Trump Presidential Library Foundation übergeben werden – spätestens bis 2029.
Am 11. Mai erklärte Katars Medienattaché in den USA, Ali Al-Ansari, gegenüber Newsweek: „Die Angelegenheit wird derzeit von den jeweiligen Rechtsabteilungen geprüft, und es wurde noch keine Entscheidung getroffen.“ Bondi und Anwälte des Justizministeriums argumentieren, dass der Deal legal sei, sofern er über das Verteidigungsministerium abgewickelt wird und Bestechung sowie verfassungsrechtliche Vorgaben umgangen werden – da das Geschenk nicht an offizielles Handeln geknüpft sei.
Bondi ist keineswegs das einzige Mitglied der Trump-Regierung mit geschäftlichen Verbindungen in den Nahen Osten. Die Söhne des Präsidenten führen derzeit das Immobilienunternehmen Trump Organization, das Gebäude und Projekte in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman und Saudi-Arabien besitzt und verwaltet.
Wie reagieren Kritiker auf Bondis frühere Katar-Verbindungen?
Der demokratische Meinungsforscher und Stratege Matt McDermott erklärte: „Das DOJ-Memo, das Trumps katarischen Jet genehmigt? Verfasst von Pam Bondi. Ihr letzter Job? Lobbyarbeit für Katar.“
Trumps Verbündete und rechtsextreme Aktivistin Laura Loomer sagte unter Verwendung eines Spitznamens für Bondi: „Nicht nur wird der Präsident der Vereinigten Staaten in einem 400-Millionen-Dollar-Jet fliegen, der von Katar bezahlt wurde – vergesst nicht: Unsere eigene US-Generalstaatsanwältin Pam Blondi war einst eine registrierte ausländische Lobbyistin im Auftrag von Katar. Blondi erhielt von Katar monatlich 115.000 Dollar.“