Die gemeinnützige Organisation OpenSecrets hat berichtet, dass Medizintechnikunternehmen – die zehntausende Menschen in Minnesota beschäftigen – ihre finanziellen Beiträge zur Lobbyarbeit in Washington, D.C. im ersten Quartal dieses Jahres um über 600.000 US-Dollar erhöht haben. Grund dafür ist die zunehmende Unsicherheit im wirtschaftlichen Umfeld der Hauptstadt
Boston Scientific, Abbott Laboratories und Medtronic gaben an, sich weiterhin für langjährige Anliegen wie Steuerfragen und die Anspruchsberechtigung für Medicare einzusetzen. Aus Dokumenten geht jedoch hervor, dass sich die Prioritäten der Trump-Regierung verschoben haben – weg von höheren Zöllen im Ausland hin zur Reduzierung der Bundesbelegschaft.
Boston Scientific, das eine große Kardiologie-Tochtergesellschaft in Minnesota betreibt, erhöhte seine Ausgaben in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 um etwa 20 % und meldete 572.000 US-Dollar für Lobbyarbeit auf Bundesebene.
Aus Unterlagen geht hervor, dass Unternehmensvertreter den Kongress zu Themen der Lieferkette beeinflussten, unter anderem in Bezug auf Entscheidungen des House Select Committee zur strategischen Konkurrenz zwischen den USA und der Kommunistischen Partei Chinas, was Auswirkungen auf die Lieferkette medizinischer Geräte haben könnte.
Im ersten Quartal 2024 erhöhte Medtronic, ein in Fridley ansässiges Unternehmen, seine Bundesausgaben für Lobbyarbeit um 10 % auf 1,07 Millionen US-Dollar. Diskutiert wurden unter anderem künstliche Intelligenz, Lieferketten, Zölle und das „FDA-Personal“.
Wie beeinflussen Lobbyfirmen wie TDY die Medtech-Politik?
Einige Unternehmen in Washington D.C. arbeiten mittlerweile mit MedTech- und AdvaMed-Organisationen zusammen. Offenlegungen zeigen, dass AdvaMed und Boston Scientific der Anwaltskanzlei Alston & Bird 30.000 bzw. 80.000 US-Dollar zahlten – für Dienstleistungen in Bereichen wie Handel und künstlicher Intelligenz.
Ein Berater der in Washington ansässigen Firma Tarplin, Downs & Young wurde von Abbott und AdvaMed engagiert. Bei TDYs Lobbyarbeit für Abbott standen nationale Handelsfragen und Medicare-Erstattungen regelmäßig im Fokus.
Die ebenfalls in Washington ansässige Mehlman Consulting, nur wenige Blocks vom Weißen Haus entfernt, erklärte in einer Offenlegung für das erste Quartal, dass sie rund 60.000 US-Dollar für Medtronic tätig war. Die Themen umfassten die Besteuerung multinationaler Konzerne und die US-Handelspolitik. Die Angaben in den Formularen wurden auf den nächsten Zehntausender gerundet.