Nippon Steel gibt 6,1 Millionen US-Dollar für Lobbyarbeit in Washington aus, um Übernahmeangebot für U.S. Steel zu sichern – Unterstützung von Trump-nahen Kreisen

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Nippon Steel spends $6.1M on D.C. lobbying to win U.S. Steel bid, taps Trump allies
Credit: msn.com

Im Zuge der geplanten Übernahme von U.S. Steel hat das japanische Unternehmen Nippon Steel mehr als 6,1 Millionen US-Dollar in Lobbyarbeit auf Bundesebene investiert. Dabei engagierte es eine Vielzahl einflussreicher Politiker – darunter mehrere mit engen Verbindungen zu Präsident Donald Trump.

Nur wenige Tage nach der Übernahmeankündigung im Dezember 2023 verpflichtete Nippon Steel die Lobbykanzlei Akin Gump Strauss Hauer & Feld. Diese vertritt laut Registrierungsunterlagen auch internationale Klienten wie die Regierungen von Saudi-Arabien (KSA), den Vereinigten Arabischen Emiraten und Japan. Laut einer Auswertung von Offenlegungsdaten durch den Washington Examiner hat Nippon Steel seither über 5,5 Millionen US-Dollar an Akin Gump gezahlt – das entspricht rund 90 % der gesamten Lobbykosten, die für die Durchsetzung der U.S. Steel-Übernahme aufgewendet wurden.

Unter den Lobbyisten von Akin Gump, die sich in Washington für Nippon Steel einsetzen, sind Hunter Bates (ehemaliger Stabschef des früheren Minderheitsführers im Senat Mitch McConnell, R-KY), Reginald Babin (ehemaliger Chefjurist von Chuck Schumer, D-NY) sowie Brian Pomper, ein früherer Berater des Finanzausschusses des Senats für internationale Handelsfragen.

Während der letzten Wahlkampagne war Geoffrey Verhoff – ebenfalls Lobbyist bei Akin Gump – der bekannteste Spendensammler für Donald Trump. Einem Bericht der Federal Election Commission zufolge sammelte Verhoff, der von 2017 bis 2021 Vizevorsitzender des Finanzkomitees der Republikanischen Partei war, mindestens 3,6 Millionen US-Dollar für das Trump-47-Komitee. Während seiner Lobbyarbeit für Nippon Steel spendete auch Bates persönlich 10.000 US-Dollar an das gleiche Komitee.

Neben Akin Gump hat Nippon Steel auch weitere einflussreiche Persönlichkeiten mit Verbindungen zum US-Kongress engagiert, um die öffentliche Meinung zum geplanten Zusammenschluss zu beeinflussen.

So beauftragte Akin Gump im vergangenen Jahr die Trump-nahe Lobbyfirma Ballard Partners – offiziell als ausländischer Agent für die japanische Botschaft registriert – als Subunternehmer für das Projekt von Nippon Steel. Für eine monatliche Vergütung von 25.000 US-Dollar arrangierte Ballard Partners laut Unterlagen nach dem Foreign Agents Registration Act unter anderem ein Telefongespräch zwischen Trump und Japans Premierminister Shigeru Ishiba – einen Tag nach der US-Präsidentschaftswahl 2024.

Die Lobbyarbeit für Nippon Steel wird bei Ballard Partners von Brian Ballard geleitet, einem prominenten Trump-Spender und Präsidenten der Firma mit Sitz in Florida. Unterstützt wird er dabei von weiteren Trump-Vertrauten wie Daniel McFaul, einem Mitglied des Trump-Übergangsteams, und Hunter Morgen, einem früheren politischen Berater des Weißen Hauses mit Expertise in Industrie- und Handelspolitik.

Sowohl Ballard als auch Morgen spendeten direkt für Trumps Wahlkampf 2024: Ballard übergab dem Trump-47-Komitee und dem Trump Save America PAC Schecks in Höhe von insgesamt 250.000 und 11.600 US-Dollar.

Neben Akin Gump arbeiteten auch die Lobbyabteilung der Gephardt Group, die Strategieberatungsagentur VOX Global und das Beratungsunternehmen Valiant Strategies LLC im Auftrag von Nippon Steel.

Den VOX-Global-Auftrag für Nippon Steel leitete James Baril, ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter von Senator John Cornyn und derzeitiger Vorsitzender des Senatsunterausschusses für internationalen Handel, Zoll und globale Wettbewerbsfähigkeit.

Laut Offenlegungsunterlagen setzte sich das Lobbyteam von Nippon Steel unter anderem beim Weißen Haus, im Kongress sowie bei mehreren Regierungsbehörden mit Zuständigkeit für internationale Transaktionen ein – darunter das Handelsministerium, das Außenministerium und das Finanzministerium der USA.

Im zweiten Halbjahr 2024 erhöhte Nippon Steel seine Lobbyausgaben deutlich: 1,45 Millionen US-Dollar im dritten Quartal und 1,71 Millionen im vierten Quartal – mehr als doppelt so viel wie in den ersten beiden Quartalen zusammen. Eine Analyse der Quartalsberichte durch den Washington Examiner zeigt, dass das Unternehmen 2025 bereits weitere 1,83 Millionen US-Dollar ausgegeben hat, um den Deal endgültig zum Abschluss zu bringen.

Research Staff

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