Northeastern University gab im Jahr 2024 rund 1.080.000 US-Dollar für Lobbyarbeit bei der US-Bundesregierung aus und lag damit auf Platz eins unter den privaten Hochschulen und auf Platz sechs insgesamt. Nur die University of California, das California State University System, die University of Texas und die Colorado State University übertrafen diese Ausgaben, wie aus den öffentlich zugänglichen Berichten gemäß dem Lobbying Disclosure Act hervorgeht.
Die Ausgaben der Universität stiegen von 110.000 auf 270.000 US-Dollar pro Quartal – eine Vervierfachung im zweiten und dritten Quartal 2024. Trotz dieses Anstiegs wurden in den Berichten keine wesentlichen Änderungen bei den Themenfeldern angegeben, für die lobbyiert wurde.
In den Quartalsberichten der Universität wurden Themen wie Finanzhilfen, Praktika, internationale Studierende, lebenslanges Lernen sowie Förderprogramme für Hochschulen genannt. Zusätzlich wurde für Fördergelder im Rahmen von Regierungsforschung bei Behörden wie dem Department of Homeland Security, der NOAA und der National Science Foundation (NSF) geworben. Lobbyarbeit wurde unter anderem für Gesetzesinitiativen wie den National Quantum Initiative Reauthorization Act, den NSF AI Education Act und Verteidigungsausgaben betrieben.
Seit das Oberste Gericht im Juni 2023 die Affirmative Action gekippt hat, suchen Hochschulen nach Strategien, sich an veränderte Zulassungsbedingungen anzupassen. Northeastern-Präsident Joseph E. Aoun war Teil einer Gruppe von über 130 Hochschulleitungen in Massachusetts, die sich nach dem Urteil kritisch äußerten. Der Anteil schwarzer Studierender im ersten Jahrgang sank im darauffolgenden Zulassungszyklus um 35 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die rasante Entwicklung generativer KI rückte 2024 die Rolle von KI in der Hochschulbildung stärker in den Fokus. Aoun, ein langjähriger Befürworter von KI, forderte in einem Essay im Juli 2024, dass Universitäten KI weiterhin in Forschung und Lehre integrieren sollten.
Nach der Wiederwahl von Donald Trump bereiteten sich viele Hochschulen auf politische Veränderungen vor. Gegen Ende 2024 wurden proaktive Schritte unternommen, um internationale Studierende zu schützen und Maßnahmen im Bereich Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion strategisch anzupassen.